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Jede Krise ist eine Chance

Onlineunterricht in den Sprachlernzentren

vitamin de, Ausgabe Nr. 89, Regionalausgabe Ukraine

SLZ-LehrerinnenDie Coronapandemie stellte im letzten Jahr auch die Sprachlernzentren (SLZ) als Partner des Goethe-Instituts Ukraine vor eine große Herausforderung. Von heute auf morgen mussten sie wegen des Lockdowns ihren Präsenzunterricht auf Onlineunterricht umstellen und gleichzeitig die hohen Qualitätsstandards des Goethe-Instituts aufrechterhalten. Nataliya Petrashchuk, Chefin des Sprachlernzentrums in Lwiw, und die pädagogische Leiterin Marta Dubasevych berichteten vitamin de, wie sie die Situation meisterten.

„Jede Krise ist eine Chance“, sagt Marta Dubasevych. Für sie ist dieser Satz nicht bloß eine Floskel. Wie alle Schulen und Universitäten waren auch die SLZ in der Ukraine gezwungen, den Präsenzunterricht auf Onlineunterricht umzubauen. Nach dem ersten Schock ergriff das Team vom SLZ in Lwiw die Initiative und stellte den Unterricht innerhalb von zwei Wochen um. Und insgeheim erfüllten sie sich dadurch einen alten Traum. „Wir wollten schon immer die Anmeldung der Kursteilnehmer und die Einstufung ihrer Sprachniveaus digital durchführen“, sagt Pädagogin Dubasevych. Jetzt würde alles digital ablaufen – von der Anmeldung bis zum Abschlusstest.

Partnerschaft in Aktion
Bei der Umstellung des Unterrichts bekamen die SLZ Hilfe vom Goethe-Institut Ukraine. „Wir haben eine enorme Unterstützung vom Goethe-Institut bekommen, angefangen von zahlreichen Fortbildungen zum Onlineunterricht bis hin zur digitalen Lehrerhandbibliothek mit kurstragenden Lehrwerken“, erzählt Nataliya Petrashchuk. Außerdem kaufte das Goethe-Institut eine einjährige Lizenz für das Videokonferenzportal Zoom. Die Leiterin des SLZ in der westukrainischen Stadt ist sich sicher: „Wir haben die Chance genutzt und uns fortgebildet. Ohne die Pandemie hätte das länger gedauert.“

Handicaps des Digitalen
Obwohl der Onlineunterricht gut funktioniert, gibt es auch Nachteile. Es sei vor allem das Zwischenmenschliche, was fehle. „Die digitale Nähe ersetzt nicht die Nähe im Unterrichtsraum“, sagt Nataliya Petrashchuk. Außerdem wird man zuweilen mit technischen Störungen konfrontiert. All das schränke den Unterricht ein.

Coronapandemie hat Konsequenzen
Noch eine weitere Auswirkung hat die Coronapandemie auf die SLZ: Die Teilnehmerzahlen der Kurse gehen leicht zurück, im SLZ Lwiw derzeit um 17 Prozent. Marta Dubasevych meint dazu: „Es geht dabei weniger um das Format des Onlineunterrichts, sondern mehr um die Frage, ob man momentan Zeit und Geld in eine Fremdsprache investieren sollte, ohne die Chance zu haben, ins Ausland zu fahren.“ Die Kursteilnehmer am SLZ würden Deutsch lernen, um später mal in Deutschland ein Studium zu absolvieren oder eine Arbeit zu finden. Die Coronapandemie habe diese Pläne erst einmal gestoppt.

Wilhelm Siemers

Sprachlernzentren in der Ukraine

Sprachlernzentren sind autonome Partner des Goethe-Instituts Ukraine. Sie orientieren sich an den Qualitätsstandards des Goethe-Instituts und arbeiten mit hoch qualifizierten, vom Goethe-Institut fortgebildeten Lehrkräften. Die angebotenen Deutschkurse entsprechen den Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens und stehen allen Interessierten offen.
slz.org.ua/de

Fotos: Marta Dubasevych (SLZ-Lehrerinnen), Goethe-Institut (Logo), Sprachlernzentren (Logo)

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